Wegweiser für die Airbnb-Community, um sich gegen Rassismus einzusetzen

Die Mission von Airbnb ist es, eine Welt mitzugestalten, in der sich jeder überall zuhause fühlen kann. Rassismus in jeglicher Form ist damit nicht vereinbar – und wir tragen alle unseren Teil dazu bei, diese Mission umzusetzen. Deshalb haben wir diese Woche noch einmal deutlich betont, wie sehr uns diese Mission am Herzen liegt und wie wir uns im Kampf gegen Rassismus engagieren. Dazu gehört auch, dass Airbnb insgesamt 500.000 US-Dollar an die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) und die Black Lives Matter Foundation spendet und zusätzlich alle Spenden, die unsere Mitarbeiter an diese beiden Organisationen leisten, verdoppelt.

Darüber hinaus hat Airbnb einen Leitfaden zum Thema „Activism and Allyship“ geteilt, den das Mitarbeiternetzwerk Black@Airbnb zur Unterstützung von Schwarzen Communitys erstellt hat.


Wie so viele von euch versuchen auch wir, die tragischen Todesfälle von George Floyd, Breonna Taylor, Ahmaud Arbery und unzähligen anderen zu verarbeiten. Daher möchten wir uns mit einer direkten Nachricht an euch wenden. Wir möchten allen Gastgebern und Gästen, die gerade trauern, wütend sind und Angst haben, versichern, dass Airbnb für euch da ist.

Diskriminierung ist die größte Bedrohung für eine Community, in der an erster Stelle steht, dass sich jeder überall willkommen, akzeptiert und zuhause fühlen kann. Sie kratzt schlicht und einfach an unserem grundlegenden Verständnis davon, wer wir sind und woran wir glauben. Airbnb steht hinter der „Black Lives Matter“-Bewegung und wir lehnen alle Formen von Rassismus, Fanatismus und Hass ab. 

Wir können nicht über die aktuellen Ereignisse sprechen, ohne auch die schmerzhafte Wahrheit anzuerkennen, dass einige Gastgeber und Gäste auf unserer Plattform immer noch Diskriminierung erleben – was genau das Gegenteil unserer Mission ist, ein Gefühl von Zugehörigkeit und Verbundenheit zu schaffen. Im Jahr 2016 hat Airbnb unsere Antidiskriminierungs-Richtlinie und das Community-Bekenntnis ins Leben gerufen. Seitdem wurden über 1,3 Millionen Menschen von unserer Plattform ausgeschlossen, die dieser Erklärung nicht zugestimmt haben. Wir haben aber weiterhin noch viel Arbeit vor uns und setzen unsere Maßnahmen und unser Engagement zur Bekämpfung von Diskriminierung und Rassismus fort.

Aus diesem Grund spenden wir auch insgesamt 500.000 US-Dollar an die NAACP und Black Lives Matter, um sie in ihrem Kampf für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit zu unterstützen. Zusätzlich verdoppeln wir alle Spenden, die unsere Mitarbeiter an diese beiden Organisationen leisten. Wir teilen außerdem einen Leitfaden zum Thema „Activism and Allyship“ mit euch, den unser Mitarbeiternetzwerk Black@Airbnb für unser Team erstellt hat. Darin wird die Arbeit von Aktivisten und Experten beschrieben, die sich gegen Rassismus einsetzen. Wir haben uns gedacht, dass euch dieser Leitfaden ebenfalls inspirieren und weiterhelfen kann – schließlich sind wir alle gleichermaßen dafür verantwortlich, uns noch entschiedener und tatkräftiger gegen Rassismus zu engagieren.

Leitfaden herunterladen

Passt gut auf euch auf und seid füreinander da.

Wir stehen euch zur Seite.

Euer Airbnb-Team


Leitfaden zum Thema „Activism and Allyship“

Hintergrund 

Ungerechtigkeit existiert überall auf der Welt und wirkt sich täglich auf viele unterschiedliche Menschen und Bevölkerungsgruppen aus. Dabei ist das Spektrum für Schwarze Menschen breit: Es fängt mit Mikroaggressionen* an, beispielsweise wenn eine Frau ihre Handtasche fester umklammert, während sie an einem Schwarzen Menschen vorbeigeht, oder wenn jemand einer Schwarzen Frau sagt, dass sie „sauber und ordentlich“ aussieht. Im Extremfall kann es aber sogar tödlich enden – sei es durch Polizeiübergriffe oder wenn jemand glaubt, über Leben oder Tod eines Schwarzen Menschen entscheiden zu dürfen. Wenn diese Fälle vermehrt über die sozialen Medien oder die traditionellen Nachrichten ans Licht kommen, dient das oft als Weckruf für viele, und sie möchten anderen helfen oder sich gegen diese Formen von Diskriminierung und Rassismus einsetzen. Dies ist oft der Zeitpunkt, an dem Online-Aktivismus aufblüht und viele Menschen Beiträge im Internet teilen. Andere beteiligen sich an solidarischen Aktionen und tragen zum Beispiel im Gedenken an Trayvon Martin Kapuzenpullis oder kaufen Skittles, würdigen Ahmaud Arbery durch Gedenkläufe oder singen „We are not afraid“ („Wir haben keine Angst“), um sich für Gerechtigkeit im Fall Breonna Taylor einzusetzen. Viele nehmen auch an Demonstrationen und spontanen Protestmärschen teil. All diese Zeichen sind wichtig und zeigen deutlich, wie all diejenigen, die über diese Situationen und Vorfälle aufgebracht sind, zusammenhalten. Trotzdem kann und sollte noch mehr getan werden, um das Thema Gerechtigkeit weiter voranzutreiben. Diese Maßnahmen können für jeden von uns unterschiedlich aussehen und hängen auch von unserer Herkunft, unserer Prägung und unseren Werten ab. Doch letztendlich sollten wir alle unseren Teil dazu beitragen, uns für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen. 

Um wirklich etwas für Gerechtigkeit und gegen Rassismus zu unternehmen, darf dies nicht nur dann geschehen, wenn wir aufgewühlt und empört sind. Wir sollten uns auch in den ruhigen Momenten engagieren, in denen es keinen neuen Hashtag in Zusammenhang mit einem aktuellen Thema oder einem bestimmten Vorfall gibt. Es geht insbesondere darum, Einstellungen und Überzeugungen so zu ändern, dass aus ihnen Handlungen resultieren. Das ist definitiv harte Arbeit – aber langfristig der einzige Weg, um Veränderungen zu bewirken. 

Zweck dieses Leitfadens 

Dieses Dokument wurde vom Airbnb-Mitarbeiternetzwerk Black@ erstellt, um all denen zu helfen, die sich als „Ally“ (Verbündeter) engagieren möchten. Es soll dabei insbesondere zeigen, welches Verhalten sich die Schwarzen Mitarbeiter bei Airbnb von jenen wünschen, die sich für sie stark machen wollen. Außerdem verweist der Leitfaden auf die Arbeit von Aktivisten und Experten, die sich gegen Rassismus einsetzen. Wenn jemand ein „Ally“ sein möchte, dann sollte das unabhängig davon geschehen, ob es für die Person gerade bequem oder unbequem ist. Als „Ally“ begibt man sich auf eine Reise: Einerseits versucht man, die dynamischen Realitäten zu verstehen, denen marginalisierte Menschen ausgesetzt sind. Andererseits gesteht man sich aber auch die eigenen Privilegien ein und erkennt ihren Einfluss auf die genannten Realitäten an. 

Soziale Privilegien sind besondere Vorteile oder Ansprüche, die bestimmten Menschen zufallen und die oft zum eigenen Vorteil oder zum Nachteil anderer genutzt werden. Verschiedene Personengruppen können je nach sozialer Schicht, Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung und Religion begünstigt werden. Es gibt allerdings eine Reihe von Möglichkeiten, die eigenen Privilegien zu nutzen, um marginalisierten Communitys zu helfen. Zu Beginn, in Phase 1, wird man ein „Ally“, indem man als privilegierte Person versucht, die Erfahrungen und den Alltag marginalisierter Menschen zu begreifen und nachzuvollziehen. Phase 2 fängt dann an, wenn jemand seine eigenen Privilegien nutzt, um Raum für marginalisierte Menschen zu schaffen – und zwar dort, wo bisher kein Platz für sie war. Man kann sich auch selbst zurücknehmen und marginalisierten Menschen den Vortritt lassen. In Phase 3 arbeitet man schließlich aktiv daran, etablierte Privilegienstrukturen abzubauen und auch auf eigene Privilegien zu verzichten, wenn sie dazu beitragen, marginalisierte Menschen einzuschränken oder zu unterdrücken. 

Wie du handeln kannst 

Sofort

  • Schweige nicht. Lass andere wissen, dass du Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten nicht billigst.
  • Denke darüber nach, dir das Video von George Floyd anzusehen (Vorwarnung: es ist extrem verstörend) oder dir den Artikel „How do you kneel on a neck for nine minutes?“ durchzulesen. Wenn du dich dagegen entscheidest, dann frage dich nach den Gründen und überlege dir, was du daraus über dich selbst lernen kannst.
  • Wenn du deine Unterstützung in den sozialen Medien zeigen oder an Aktionen wie dem #BlackOutTuesday teilnehmen möchtest, dann verwende bitte weder Hashtags im Zusammenhang mit Black Lives Matter (#BLM, #BlackLivesMatter, #Black_Lives_Matter) noch Ortsmarkierungen. Diese Hashtags und Ortsmarkierungen fluten sonst die Newsfeeds all jener, die soziale Medien für Echtzeit-Updates nutzen, um öffentliche Demonstrationen zu organisieren oder daran teilzunehmen.

In Momenten öffentlicher Proteste und Aufstände

  • Fordere Gerechtigkeit, indem du Online-Petitionen unterstützt oder die lokalen Verantwortlichen anrufst.
  • Nutze deine eigenen Netzwerke, um andere über die aktuellen Geschehnisse oder Missstände aufzuklären.
  • Setze dich ein und verschaffe deiner Stimme Gehör: Wenn du ein Weißer „Ally“ bist, kannst du gemeinsam mit Schwarzen Demonstranten marschieren oder dich schützend vor sie stellen.
  • Spende an Organisationen, die sich an dem/den betroffenen Ort(en) engagieren, insbesondere wenn sie von BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) geleitet werden.
  • Teile Informationen oder Leitfäden, die dir weiterhelfen und die du befürwortest, mit anderen. Erzähle ihnen auch, welche Menschen dich besonders inspirieren oder von wem du etwas über die relevanten Themen gelernt hast.
  • Erkundige dich bei deinen Freunden und Kollegen, wie es ihnen geht – insbesondere bei den Schwarzen Menschen in deinem Umfeld.
  • Wenn du ein Team leitest, zu dem auch Schwarze Mitarbeiter gehören, dann gehe unbedingt rücksichtsvoll und einfühlsam mit ihnen um. Sei dir bewusst, dass diese Geschehnisse traumatisch für deine Kollegen und Mitarbeiter sein können, und dass sie möglicherweise Zeit brauchen, alles zu verarbeiten.

In scheinbar „ruhigen“ Momenten

  • Hier findest du eine Liste mit weiteren Informationsquellen zum Thema Antirassismus. Informiere dich darüber, welche geschichtlichen Hintergründe es für die Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten gibt, die der Auslöser für die Marginalisierung von Schwarzen Menschen sind. 
  • Initiiere eine „Daring Discussion“ („gewagte Diskussion“), um mit jemandem über ein Thema zu sprechen, das du noch nicht verstehst oder besser verstehen möchtest.
  • Unterstütze nationale und lokale Organisationen, deren Ziel es ist, Schwarze Menschen und Communitys zu ermutigen, in den Mittelpunkt zu stellen, zu stärken und zu emanzipieren. Suche dir idealerweise Organisationen, die von Schwarzen Menschen geleitet werden.
  • Informiere dich über die Gesetze und Richtlinien, die sich negativ auf Schwarze Communitys auswirken, und setze dich gegen sie ein.
  • Unterstütze Mandatsträger und Kandidaten, bei denen der Einsatz für marginalisierte Menschen ganz oben auf der Agenda steht.
  • Nimm dein Wahlrecht wahr: Gib einerseits bei jeder Wahl deine Stimme ab, aber setze dich auch für das Wahlrecht anderer ein (zum Beispiel durch Freiwilligenarbeit für den Wahlschutz oder die Teilnahme an „Get out the vote“-Aktionen, um andere dazu anzuregen, wählen zu gehen).

Aktive Kampagnen

In Gedenken an George Floyd

  • Unterschreibe diese Petition und fordere damit, dass die Polizisten, die George Floyd stranguliert haben, angeklagt werden. In den USA kannst du auch per SMS „George Floyd“ an 55156 senden. 
  • Über die Telefonnummer +(1) 612 324-4499 kannst du mit den zuständigen Behörden verbunden werden, die befugt sind, die am Tod von George Floyd beteiligten Polizisten anzuklagen.
  • Spende direkt oder über das Benevity-Portal an den Minnesota Freedom Fund. So verhilfst du den Menschen, die wegen ihres Protests gegen die Tötung von George Floyd inhaftiert wurden, zu einer Kaution oder kannst mehr über andere lokale Organisationen erfahren, die sich für diese Proteste einsetzen.

In Gedenken an Breonna Taylor

  • Unterschreibe diese Petition und fordere damit, dass Anklage gegen die für den Tod von Breonna Taylor Verantwortlichen erhoben wird. In den USA kannst du auch per SMS „ENOUGH“ an 55156 senden. 
  • Rufe +(1) 502 735-1784 an, um sofort Gerechtigkeit für Breonna zu fordern.
  • Unterstütze den Louisville Community Bail Fund, um dabei zu helfen, die Kaution für Demonstranten zu stellen. 

In Gedenken an Ahmaud Arbery

Unterstütze die Schwarze Community

  • Setze dich für Polizeireformen ein, die unter anderem von den in diesen drei Fällen aktiven Anwälten gefordert werden.
  • Nimm am 7. Juli am Black Out Day teil.

Daten- und Informationsquellen

Anleitung zu „Daring Discussions“

Bei einer „Daring Discussion“ sprechen Teilnehmer mit unterschiedlichen Standpunkten zu bestimmten Themen zunächst über ihre persönlichen Erfahrungen und Perspektiven. Ziel ist es, sich dadurch gegenseitig besser zu verstehen und für mehr Mitgefühl, Respekt und stärkere Beziehungen zu sorgen. Die Teilnehmer werden dabei gebeten, (Vor-)Urteile, defensives Verhalten und Wut zu vermeiden und zu versuchen, negative Gefühle und unterschiedliche Ansichten konstruktiv und wohlwollend auszudrücken, anstatt sich oppositionell zu verhalten oder auf ihr Recht zu bestehen. 

Als „Ally“ solltest du versuchen, die gelebten Erfahrungen einer bestimmten Person oder Personengruppe wirklich zu verstehen und nachzuvollziehen. Hier kannst du auf das „Daring Discussions“-Toolkit zugreifen. Es zeigt dir, wie du angeregte, tiefergehende Gespräche über ein Thema oder eine Reihe von Themen führen kannst, damit du noch mehr Empathie und Mitgefühl für marginalisierte Menschen entwickelst. 

Interventionsmöglichkeiten für „Allys“

Bücher, Artikel und Medien

Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sollte ganz einfach als Ausgangspunkt für alle betrachtet werden, die mehr über Ungleichheiten, ihre Geschichte und die Gründe dafür erfahren möchten. Es gibt zusätzlich noch viele weitere Artikel, Bücher, Podcasts und andere Medien, mit denen du dich weiterbilden und dein Bewusstsein schärfen kannst.

Artikel

Bücher

Podcasts

Filme & Videos

Organisationen, die du unterstützen kannst

Hier sind einige der Organisationen, die Airbnb bereits unterstützt hat oder mit denen Airbnb derzeit zusammenarbeitet:

Hier sind ein paar weitere Organisationen, die du unterstützen kannst:

* Mikroaggressionen können Aussagen, Handlungen oder Vorfälle sein, die als indirekte, subtile oder unbeabsichtigte Diskriminierung einzelner Personen innerhalb marginalisierter Gruppen oder (ethnischer) Minderheiten angesehen werden.