Fraunhofer-Studie: Vermietung über Airbnb hat keinen signifikanten Einfluss auf Wohnungsmangel und steigende Mieten in deutschen Städten
Zentrale Punkte
- Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zeigt, dass die Anzahl der Inserate auf Airbnb zu gering ist, um einen signifikanten Einfluss auf den Wohnungsmarkt zu haben.
- Die Studie unterstreicht die Vorteile des Gastgebens für den deutschen Tourismus, die Wirtschaft und Familien, die ihren Wohnraum teilen.
- Airbnb unterstützt branchenweite Transparenz bei der Kurzzeitvermietung und begrüßt die zügige Umsetzung neuer EU-Regeln zum Datenaustausch.
Zentrale Punkte
- Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zeigt, dass die Anzahl der Inserate auf Airbnb zu gering ist, um einen signifikanten Einfluss auf den Wohnungsmarkt zu haben.
- Die Studie unterstreicht die Vorteile des Gastgebens für den deutschen Tourismus, die Wirtschaft und Familien, die ihren Wohnraum teilen.
- Airbnb unterstützt branchenweite Transparenz bei der Kurzzeitvermietung und begrüßt die zügige Umsetzung neuer EU-Regeln zum Datenaustausch.
Eine unabhängige Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat ergeben, dass Inserate auf Airbnb keinen signifikanten Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wohnraum und die Mietpreise in Deutschland haben.
Minimaler Einfluss auf den Wohnungsmarkt
Die Studie „Tourismus und Stadtentwicklung – Auswirkungen von Airbnb auf deutsche Wohnmärkte“, die von Fraunhofer IAO im Auftrag von Airbnb durchgeführt wurde, untersucht die Auswirkungen von Vermietungen über Airbnb auf den Wohnungsmarkt in Deutschland und die wirtschaftlichen Vorteile des Gastgebens. Sie zeigt, dass Vermietungen über Airbnb keinen signifikanten Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wohnraum und die Mietpreisentwicklung haben.
- Verfügbarkeit von Wohnraum: Alle über Airbnb vermieteten gesamten Unterkünfte in Deutschland machen nur 0,3 % des deutschen Wohnungsbestands aus, was zu gering ist, um einen signifikanten Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wohnraum zu haben. Wenn man nur die gesamten Unterkünfte betrachtet, die 2023 mehr als 90 Tage über Airbnb vermietet wurden, macht der Anteil deutschlandweit lediglich 0,07 % des gesamten Wohnungsbestands aus.
- Mietpreisentwicklung: Die Studie hebt hervor, dass der vorhandene Wohnraum zu wenig ist, um die Nachfrage zu decken. Beispiel Berlin: Bis 2025 werden schätzungsweise 140.000 Wohnungen in der Hauptstadt benötigt. Demografische Faktoren wie Bevölkerungswachstum und Inflation sind die bedeutendsten Treiber der Mietpreisentwicklung in großen deutschen Städten. Im Vergleich dazu ist der direkte Einfluss von Unterkünften, die über Airbnb vermietet werden, auf die Mietpreise vernachlässigbar.
„Laut unserer datenbasierten Analyse können Vermietungen über Airbnb nicht als Ursache für den aktuellen Wohnungsmangel und die zunehmenden Erschwinglichkeitsprobleme im Bereich der steigenden Mieten identifiziert werden. In den untersuchten Städten zeigen Regressionsanalysen, dass Mietpreise hauptsächlich durch makroökonomische und demografische Faktoren beeinflusst werden.„
Prof. Dr. Borkmann, Mitautor der Studie (Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO))
Positive Auswirkungen auf Tourismus und Wirtschaft
Die Studie hebt auch die Vorteile von Airbnb für die deutsche Tourismusbranche und die lokale Wirtschaft hervor:
- Dezentrale Tourismusförderung: Airbnb-Unterkünfte sind nicht nur in großen Städten, sondern auch in ländlichen Gebieten verfügbar, was den Tourismus in weniger frequentierten Regionen fördert und lokale Unternehmen sowie Infrastruktur stärkt.
- Erschwingliche Alternative: Im Vergleich zu Hotels bleiben Airbnb-Unterkünfte eine kostengünstigere Option, die flexibleres und erschwingliches Reisen ermöglicht. Trotz der makroökonomisch bedingten höheren Preise für Airbnb-Inserate zwischen 2019 und 2023 liegen die Kosten weiterhin unter den Durchschnittspreisen für Hotelübernachtungen (durchschnittlicher Hotelzimmerpreis pro Nacht: 124,70 €, durchschnittlicher Preis für gesamte Unterkünfte: 111,70 €, durchschnittlicher Preis für Privatzimmer auf Airbnb: 57,02 €).
- Effiziente Nutzung von Wohnraum: Homesharing-Modelle wie Airbnb fördern die effiziente Nutzung von Wohnraum, indem sie flexible Mietmöglichkeiten über traditionelle Miet- und Eigentumsmodelle hinaus anbieten. Haushalte mit überschüssigem Wohnraum, wie ältere Generationen, profitieren von zusätzlichen Einkommensquellen, während temporär leerstehender Wohnraum besser genutzt wird.
- Die Mehrheit der Gastgeber in Deutschland sind Homesharer: Im Jahr 2023 wurden 76 Prozent aller über Airbnb vermieteten gesamten Unterkünfte nur gelegentlich (weniger als 90 Tage im Jahr) vermietet. Diese Inserate stammen von Homesharern, die ihre eigenen Wohnungen gelegentlich vermieten, zum Beispiel wenn sie auf Reisen sind.
„Die Fraunhofer IAO-Studie zeigt die Bedeutung von Fakten und Daten, wenn es darum geht, Lösungen für die Wohnungskrise zu verstehen und zu entwickeln. Die Studie zeigt, dass Gastgeben auf Airbnb keinen signifikanten Einfluss auf den deutschen Wohnungsmarkt hat. Vielmehr bietet es einen oft dringend benötigten Zuverdienst für Familien und unterstützt Arbeitsplätze im ganzen Land. Wir begrüßen die neuen EU-Vorschriften als Chance für mehr Transparenz und verbesserte Zusammenarbeit. Wir möchten mit Städten an klaren und verhältnismäßigen Regeln arbeiten, die die Vorteile des Gastgebens mit den Bedürfnissen der Städte in Einklang bringen. Ein Schlüssel dazu liegt in einfachen, digitalen Registrierungssystemen. Wir wollen mit Städten in ganz Deutschland zusammenarbeiten, um diese digitalen Systeme zu entwickeln und dabei sicherzustellen, dass Regeln für alle funktionieren.„
Dr. Ellen Madeker, Leiterin der Public Policy für DACH & CEE
Die Datenanalysen zeigen, dass Vermietungen über Airbnb nicht für Herausforderungen rund um die Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit von Wohnraum in Deutschland verantwortlich sind. Wir arbeiten deutschlandweit bereits eng mit Städten zusammen, um Wohnraum zu schützen. In Hamburg, Berlin oder Nordrhein-Westfalen etwa sind Gastgeber:innen auf Airbnb verpflichtet, eine Registrierungsnummer oder Kontaktdaten in ihrem Inserat zu hinterlegen.
Airbnb kooperiert weltweit mit über 1.000 Regierungen, um die Vorteile des Gastgebens mit den Bedürfnissen der Menschen vor Ort in Einklang zu bringen. Wir verstehen, dass große Städte andere Herausforderungen haben als kleine Dörfer. Auch unterscheiden sich Gastgeber:innen, die nur ein Zimmer vermieten, von gewerblichen Anbietern mit mehreren Angeboten.
Regeln für Kurzzeitvermietung sollten verhältnismäßig sein und danach differenzieren, ob nur gelegentlich oder intensiv vermietet wird. Homesharer, die ihr Zuhause nur gelegentlich vermieten und sich so etwas hinzuverdienen, sollten mit möglichst keinen oder geringen Auflagen belegt werden. Diese Differenzierung ist besonders relevant mit Blick auf die neue EU-Verordnung für Kurzzeitvermietung. Sie sieht vor, dass Städte nur Daten von Plattformen beziehen können, wenn die Regeln vor Ort verhältnismäßig und mit EU-Recht konform sind.