Wie Airbnb zu Entzerrung des Reisens in europäischen Städten beiträgt
Neue Daten von Airbnb zeigen, wie Reisen auf Airbnb dazu beiträgt, Tourismus in einigen der beliebtesten Reiseziele Europas, darunter Berlin, besser zu verteilen.
Die Corona-Pandemie hat den weltweiten Tourismus in einem noch nie dagewesenen Ausmaß beeinträchtigt. Während die Zahl der internationalen Reisenden um mehr als 70 % 1 zurückging, kam es zu einer tiefgreifenden Verschiebung der Reisegewohnheiten: Da viele Menschen Wert auf sichere Begegnungen unter Einhaltung der geltenden Corona-Richtlinien legten, lagen Reisen im Inland und längere Aufenthalte auf dem Land im Trend. Weniger gefragt waren dagegen internationale Städtereisen.
Viele dieser Reisetrends haben sich auch mit dem Ende der Pandemiegehalten. Im Jahr 2022 reisten Gäste weltweit in über 100.0002 verschiedenen Städte und Gemeinden. Die Top 10 der meistbesuchten Reiseziele auf Airbnb machten dabei etwa 7 % aller Reisen aus – im Jahr 2019 waren es noch 10 %3. Die Zahl der Städte und Orte weltweit, in denen Gäste ihre Aufenthalte verbrachten, stieg 2022 im Vergleich zu vor fünf Jahren um mehr als 25 % – das bedeutet, dass sich der Tourismus auf neue Reiseziele verteilt.4 Seit März 2020 wurden in weltweit mehr als 13.000 Städten erstmals Buchungen auf Airbnb vorgenommen.5
Da Airbnb weiterhin dazu beiträgt, dass sich Reiseziele weltweit stärker verteilen – und da die Grenzen wieder geöffnet sind – kehren Gäste an ihre Lieblingsziele zurück. Allerdings geschieht dies jetzt mit einer größeren Streuung, sodass Reisemuster entzerrter und damit nachhaltiger werden
Airbnb erwartet in diesem Jahr mehr als 300 Millionen Gästeankünfte. Mit der anstehenden Sommersaison kehren Menschen vermehrt in die Städte zurück und reisen ins Ausland. Im ersten Quartal 2023 stiegen zum Beispiel die Übernachtungen in Städten mit hoher Bevölkerungsdichte um mehr als 20 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, die Zahl der grenzüberschreitenden Übernachtungen stieg um mehr als ein Drittel.6
Jetzt, da Gäste in die Städte zurückkehren, stellt Airbnb erstmals eine Analyse der Daten von Airbnb und OpenStreetMap7 vor.
Jetzt, da Gäste in die Städte zurückkehren, teilt Airbnb erstmals eine Analyse von Airbnb- und OpenStreetMap-Daten, um zu verdeutlichen, wie die Plattform nachhaltige Reisetrends unterstützt. Die Analyse zeigt auf, dass die Plattform Gäste und mit ihr verbundene Vorteile für die lokale Wirtschaft weltweit auf neue, angesagte und weniger überfüllte Stadtteile und Gemeinden verteilt. Dies betrifft auch viele Gemeinden und Stadtteile ohne Hotels und trägt dazu bei, zumindest teilweise eine Entlastung von den massentouristischen Trends, die von Hotels vorangetrieben werden, zu schaffen.
Airbnb-Gäste in den wichtigsten europäischen Städten
Wie groß die Herausforderungen sind, die das Wachstum eines Massentourismus mit sich bringt, der sich in erster Linie auf Hotels konzentriert, zeigt ein neuer Bericht von Booking.com und Statista. Obwohl der Bericht die Vorteile von Hotelketten hervorhebt, verweist er auch auf einen „Boom“ beim Bau und Umbau von Hotels in ganz Europa. Dieser gehe auf Kosten unabhängiger Hotels, die nicht zu den großen Ketten gehören. Die Marktdominanz der Ketten beschreibt der Bericht als „unaufhaltsam wachsend“. Dem Bericht zufolge treiben einige wenige internationale Hotelketten den Boom voran. Laut dem Bericht sind Frankreich und das Vereinigte Königreich die ersten europäischen Länder, deren Hotelleriebranchen in zunehmendem Maße von großen Ketten beherrscht werden – der Zimmeranteil der Ketten habe sich in nur zwei Jahrzehnten fast verdoppelt. Weiter heißt es, dass das Wachstum der internationalen Hotelketten in Europa „den Anteil der unabhängigen Betriebe in Europa langsam schrumpfen lässt“.
Städte haben mit den Auswirkungen des sogenannten Overtourism zu kämpfen – dabei handele es sich um Probleme, die durch das Wachstum eines Massentourismus ausgelöst werden, der sich auf Hotels stütze und bei dem zu viele Gäste gleichzeitig an zu wenigen Orten übernachten. Demgegenüber steht eine neue Datenanalyse von Airbnb und Eurostat, der Statistik-Behörde der Europäischen Union. Sie zeigt, dass Gäste auf Airbnb im Vergleich zu Hotelgästen nach wie vor nur einen geringen Anteil an den Gesamtbesucherzahlen der europäischen Großstädte ausmachen.8
Airbnb ist sich der Herausforderungen bewusst, die das Wachstum des Tourismus in Europa mit sich bringt, vor allem für die beliebtesten Städte Europas. Wir haben dabei immer versucht, zur Abschwächung problematischer Trends im Massentourismus beizutragen.
Wir glauben, dass eine bessere Verteilung ein wesentlicher Teil der Antwort auf die Probleme ist, die der Massentourismus mit sich bringt – das heißt eine bessere Verteilung von Gästen, Einkünften und weiteren Vorteilen, sowohl innerhalb einzelner Reiseziele als auch eine breitere Streuung auf mehrere Reiseziele. Dies führt zu einer Verteilung auf weniger überlaufene Stadtteile und auf Orte, die normalerweise nicht von Reisenden profitieren.
Obwohl die überwiegende Mehrheit der Besucher:innen der am stärksten überlaufenen Reiseziele Europas in Hotels übernachtet, haben diejenigen, die sich für Airbnb entscheiden, einen überdurchschnittlich positiven Einfluss auf Städte (sowie auf Gemeinden ohne Hotels) und ermöglichen gleichzeitig mehr Gästen Zugang zu erschwinglichen Unterkünften auf Airbnb.
Verteilung von Gästen und Vorteilen in Deutschland
Global betrachtet sind Inserate auf Airbnb breiter verteilt und stärker gestreut als je zuvor. Und während Hotels weiterhin in die Intensivierung des Tourismus an traditionellen Hotspots investieren, bringt Airbnb Tourist:innen und Geld an viele verschiedene Orte, die nicht vom klassischen Gastgewerbe abgedeckt werden.
Eine neue Datenvisualisierung für Berlin verdeutlicht, dass sich Hotels tendenziell in den am stärksten besuchten Stadtteilen konzentrieren, während sich die Angebote auf Airbnb über die touristischen Hotspots hinaus in Gegenden erstrecken, die von den Einheimischen als Heimat bezeichnet werden. Dadurch entstehen neue Einkommen für Familien, Unternehmen und Gemeinden, die normalerweise nicht vom Tourismus profitieren.
In Berlin gab es fast 48.000 Gästeankünfte in Gemeinden mit Airbnbs und ohne Hotels, die dazu beitrugen, die Gäste zu verteilen und gleichzeitig über 9 Millionen Euro an Gastgeber:inneneinnahmen für lokale Familien zu generieren. Das Vorhandensein von Airbnb-Unterkünften trägt nicht nur dazu bei, dass mehr Gäste in neue Gemeinden kommen, sondern auch, dass die Gäste Zugang zu erschwinglichen Übernachtungen in Berlin haben. Der durchschnittliche Tagessatz für Aufenthalte in Gemeinden, die nur von Airbnb bedient werden, lag bei etwa 80 Euro, verglichen mit 110 Euro in Gemeinden, die auch von Hotels bedient werden.
Neue und angesagte Stadtviertel in Berlin
Gäste auf Airbnb genießen, dass sie auf breit gestreute Reiseziele zurückgreifen können. Sie besuchen Ziele auf der ganzen Welt für authentische Reiseerlebnisse an einzigartigen und unberührten Orten. Airbnb verteilt nicht nur Gäste und die Vorteile, die sie mit sich bringen, auf Gemeinden ohne Hotels. Die Plattform hilft Gästen auch dabei, neue und angesagte Viertel in Deutschland zu entdecken, die ein authentisches und regionales Erlebnis bieten, während einheimische Kunsthandwerker:innen vom Tourismus profitieren.
Analysiert man das Wachstum der Zahl der gebuchten Nächte in den verschiedenen Vierteln deutscher Städte wie Berlin, ergibt sich die folgende Liste der angesagtesten Stadtviertel für Gäste, die authentischere Reiseerfahrungen abseits der touristischen Hotspots suchen9:
- Neukölln, Berlin
- Lichtenberg, Berlin
- Treptow-Kopenick, Berlin
- Tempelhof-Schöneberg, Berlin
- Reinickendorf, Berlin
- Marzahn-Hellersdorf, Berlin
Technische Lösungen zur Verteilung von Reisenden
Airbnb möchte zur Bewältigung von Problemen beitragen, die mit dem wachsenden Tourismus in Europa zusammenhängen, und investiert zu diesem Zweck in technische Lösungen. Aus den in diesem Report veröffentlichten neue Daten geht hervor, dass die flexiblen Suchfunktionen von Airbnb – darunter „Kategorien auf Airbnb“ und „Ich bin flexibel“ – weiterhin einen positiven Einfluss darauf haben, dass Buchungen von den am stärksten überlaufenen Tourismus-Hotspots Europas auf nachhaltigere Reisetrends umgelenkt werden.
Neue globale Daten zeigen, dass Gäste, die einen Aufenthalt über die flexiblen Suchfunktionen von Airbnb buchen, deutlich seltener an den beliebtesten Reisezielen auf Airbnb übernachten als Gäste, die über die herkömmliche Suche buchen. Ungefähr jeder zwanzigste Aufenthalt auf Airbnb wird derzeit über flexible Suchfunktionen gebucht.
Bei Gästen, die flexible Suchfunktionen nutzen, ist es 23 % weniger wahrscheinlich, dass sie ihren Aufenthalt an einem der Top-20-Reiseziele auf Airbnb verbringen.
Bei Gästen, die flexible Suchfunktionen nutzen, ist es 18 % weniger wahrscheinlich, dass sie ihren Aufenthalt an einem der Top-50-Reiseziele auf Airbnb verbringen.
Die flexiblen Suchfunktionen von Airbnb helfen auch dabei, dass sich Gäste in den beliebtesten Städten Europas nicht nur auf beliebte touristische Hotspots konzentrieren, sondern sich auf die traditionell weniger gut besuchten Viertel verteilen:
- In Amsterdam übernachten flexible Reisende im Vergleich zu traditionellen Reisenden häufiger außerhalb der Grenzen der Innenstadt (+40 %).
- In Barcelona buchen flexible Reisende mit geringerer Wahrscheinlichkeit Unterkünfte in den beiden beliebtesten Bezirken Eixample und Ciutat Vella als traditionelle Reisende (-12,5 % bzw. -11 %).
- In Lissabon übernachten flexible Reisende eher außerhalb des Stadtzentrums als traditionelle Reisende (+64 %) und weniger wahrscheinlich in den Bezirken Santa Maria Maior und Misericórdia (-23 % bzw. -16 %), in denen sich der Tourismus konzentriert.
- In London übernachten flexible Reisende eher außerhalb der City of London (+30 % im Vergleich zu traditionellen Reisenden) und weniger wahrscheinlich in den beliebtesten Bezirken von Westminster und Camden (-20 % bzw. -15 %).
- In Prag buchen flexible Reisende mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Unterkunft im belebten und zentralen Bezirk Prag 1 als traditionelle Reisende (-17 %).
- In Rom buchen flexible Reisende mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Unterkunft im belebten und zentralen Bezirk Rom I als traditionelle Reisende (-8 %).
- In Paris übernachten flexible Reisende im Vergleich zu traditionellen Reisenden häufiger außerhalb der Grenzen der Innenstadt (+2,5 %).
„Das Reisen über Airbnb ist verstreuter denn je, und mit dem bevorstehenden Sommer unterstützen wir den Gästen, auf nachhaltige Weise in die Städte zurückzukehren. Airbnb trägt dazu bei, dass sich die Gäste über die Hotel-Hotspots hinaus auf neue Reiseziele verteilen, die besonders im Trend liegen, darunter auch viele abseits der einschlägigen Viertel und des Zentrums. Damit ermöglicht Airbnb es diesen Reisezielen, ebenfalls von der Erholung des Tourismus zu profitieren. Wir sehen die Herausforderungen, die der Massentourismus in Europa mit sich bringt, und investieren in Lösungen, um zu helfen.“
Ellen Madeker, Head of Public Policy DACH, CEE & CIS bei Airbnb