Starke Frauen – Starke Gastgeberinnen: Lerne Regine kennen

Regine hat 2005 ihr Haus in Potsdam gebaut. Schon bei der Planung war ihr klar, dass sie den freien, ungenutzten Raum für Vermietungen nutzen möchte. Ihr Abenteuer als Gastgeberin begann schließlich, als ihr Sohn auszog. 

“Meine ersten Erfahrungen als Gastgeberin habe ich durch den Kontakt zur nahegelegenen Universität Potsdam gemacht, wodurch ich das separate Apartment vor allem an junge Gastwissenschaftler aus dem In- und Ausland vermietet habe. Das war noch vor bevor es Airbnb in Deutschland gab. Der Austausch mit unterschiedlichen Menschen und Kulturen hat mein Leben von Anfang an bereichert.” 

Regines Kinder, inzwischen beide ausgezogen, haben sie letztlich auf eine weitere Idee gebracht. “Ich hatte im Erdgeschoss eine Bibliothek eingerichtet, die auch als Büro genutzt wurde. Meine Tochter und mein Sohn schlugen vor, diesen Teil ebenfalls für Gäste zu öffnen. Da die untere Ebene ein eigenes Bad und eine Terrasse hat, habe ich dort also ein gemütliches Gästezimmer eingerichtet.”

Berührungsängste hat die reise- und kontaktfreudige Potsdamerin nicht, auch wenn ihr persönlicher Wohnbereich durch eine offene Treppe mit dem vermieteten Zimmer verbunden ist.

“Die Nähe zu den Gästen stört mich ganz und gar nicht. Im Gegenteil: Es macht einfach richtig Spaß, neue Personen und Lebensgeschichten kennenzulernen. Vom chinesischen Wissenschaftler bis zu Studenten, die zum Semesterstart noch ein paar Tage überbrücken müssen, bis sie ins Studentenwohnheim ziehen können, buchen viele meine Unterkunft auf Airbnb. Aber auch Großeltern, die ihre Kinder und Enkel besuchen, deren Wohnverhältnisse aber zu wenig Raum bieten oder auch mal ein Mann, der bei seiner Freundin rausflog und eine neue Wohnung sucht.”

Einen Großteil von Regines Gästen machen allerdings Touristen aus, die das historische Potsdam und Brandenburg erkunden möchten. Auf sie ist Regine bestens vorbereitet.

“Ich arbeite unter anderem mit dem Umweltministerium zusammen und stelle meinen Gästen von dort immer aktuelle Informationen und Kartenmaterial der Umgebung zur Verfügung. Natürlich teile ich auch gerne meine persönlichen Tipps für Fahrradtouren und die schönsten Badeseen. Manchmal fragen Gäste sogar, ob ich sie zu einem Ausflug begleiten möchte. Da sage ich dann schon mal spontan einer Kanutour zu!”

Viele Gäste sind von der im Grünen gelegenen Unterkunft so begeistert, dass schon mal der tierische Mitbewohner zum Social-Media-Motiv wird oder der Aufenthalt spontan verlängert wird.

“Mein Kater hat es tatsächlich schon auf den Instagram-Kanal einer amerikanischen Künstlerin geschafft, die hier nach neuer Inspiration gesucht hat.”

Durch ihre Gäste wird Regine selbst häufig inspiriert: “Da war zum Beispiel mal ein Gast aus New York, der mir als ambitionierte Fotografin vom ‘Manhattanhenge’ erzählte. Zweimal im Jahr fällt dann das Licht der untergehenden Sonne in gerader Linie durch die Schluchten der Ost-West-Straßen von Manhattan. Ich war so begeistert, dass ich wenige Monate später selbst mit der gesamten Kameraausrüstung dorthin gereist bin. Ohne meinen Gast wäre ich wohl nicht darauf gekommen!”

Regine selbst hatte nie Anlaufschwierigkeiten mit ihrer Unterkunft auf Airbnb und gibt Anfänger*innen gern Tipps.

“Man sollte sich auch einige Gedanken über die Einrichtung machen. Was könnte meinen Gästen gefallen, kann ich zum Beispiel mit kleinen Deko-Objekten die Besonderheiten der Umgebung widerspiegeln? Ein Erste-Hilfe-Kit bereitzustellen ist auch ideal, weil auf Reisen immer mal kleinere Unfälle passieren können. Ich lege auch gerne eine Liste mit Lieferdiensten für Lebensmittel oder andere Dienstleistungen bereit. Solche Kleinigkeiten werden von den Gästen geschätzt.”

Erreichbar ist Regine für ihre Gäste ebenfalls immer, sei es via SMS und Telefon oder Post-its an der Verbindungstreppe und natürlich persönlich. 

Aktuell vermisst sie die Gespräche mit Gästen aus anderen Ländern, die sie gern auf Englisch führt, das sie auf ihren zwei Reisen nach Südafrika aufgefrischt hat. Wenn sie unterwegs ist, dann am liebsten ebenfalls über Airbnb.

“Diese Art zu reisen bereichert mich enorm. Mit vielen Gästen bin ich auch heute noch im Austausch. Wenn ich mal nach Indien reisen möchte, weiß ich direkt, wen ich ansprechen kann.”

Regine plant bereits schon das nächste Airbnb-Projekt. Ihr Sohn hat das nebenan gelegene Grundstück gekauft und möchte dort ein Haus bauen. Wenn es dort wieder Platz für Gäste geben sollte ist Regine bereit: “Ich freue mich darauf, dann als Rentnerin Gäste zu begrüßen.”

Regines Unterkunft in Potsdam.

Weitere starke Gastgeberinnen auf Airbnb:
Lerne Miriam kennen
Lerne Rita kennen

Fotos: Regine & Mario